Mein neuer Arbeitsplatz, das Fotostudio in der Hundetagesstätte Rheingassi, zumindest für die vergangenen 3 Wochen. Eine völlig neue Erfahrung und der absolute Gegensatz zu dem, was ich sonst beruflich so treibe.
Bis zu 20 neue Kollegen, befellt und gut gelaunt, standen morgens, nach dem Öffnen der Pforten der HuTa, bereit mich zu Begrüßen. Sei es durch freudiges Gebell, treue Blicke oder erwartungsvolles Anspringen. Nicht zu vergessen die Security-Einheit, welche mich schon mal vorab auf eventuell verspeisbare Objekte mit Augen, Ohren, Nase und Pfoten scannte. Diese Begrüßung motiviert einen für den Tag. Eine Produktions- und Effektivitätssteigerung ist garantiert. Da interessiert auch keinen mehr ob er nun Elektro- oder Diesel-Autos baut. Dies nur am Rande als Empfehlung für den einen oder anderen bald wankenden Konzern erwähnt. Baut HuTa´s vor die Firmentore!
Der erste Kaffee auf Arbeit bestimmt den Tag, so wurde mir dieser von Oli und Mike, den beiden Menschen in der HuTa, welche von den 10-20 Hunden beaufsichtigt werden, mit besonders viel Aufmerksamkeit immer gut gelaunt serviert.
Ein bis zwei Kaffe und vom Kraulen ermüdet Hände später, checkte ich meinen Fotokram und führte das nächste auf der Liste stehende Modell in das Studio hinein. Manch einer konnte es kaum erwarten vor dem schwarzen Hintergrund Platz zu nehmen, um gierig sein Mäulchen aufzureißen, so dass meine Treffsicherheit gefordert wurde um das heißbegehrte Stück Lunge, Kaninchen oder Rind zielsicher zwischen den Lefzen zu platzieren. Aber auch der schüchterne und mit aristokratischer Zurückhaltung bedachte Hund fing irgendwann die kleinen Stücke getrocknetes Fleisch oder brachte mir seine absolute Verachtung und Empörung darüber, wie ich es wagen kann mit Essbarem zu Schmeißen, entgegen.
Nach jedem Shooting standen die andern Schnapp-Kandidaten schon erwartungsvoll an der Studiotüre. Man konnte förmlich die Rufe hören:“ Ich, nochmal ich!“…“Ich bin jetzt dran!“… „Foto-Onkel, jetzt mach schon!!“.
Ich nehme an, keiner meiner neuen Kollegen ist mit leerem Magen aus dem Studio gewandert, ja manch einer wollte es gar nicht verlassen. Dennoch habe ich Kandidaten erlebt, die sich weder durch Leckerli, noch von meinen guten Zusprüchen, dazu begeistern ließen, auf der, aus fototechnischer Sicht, optimalen Postion auch nur eine Sekunde zu verharren. Die haben mir einfach nur den Vogel gezeigt. Aber der erfinderische Hobbyfotograf sorgt vor und klaute seinem Töchterchen tückisch die Seifenblasenpistole. Mit dem Resultat, dass das vogelzeigende Fellmodell erst recht die Flucht ergriff. Tiefpunkte in der Schnappfotografie – gemeistert haben wir Sie trotzdem alle.
Ich habe das Gefühl, auch wenn ich es Ihnen nicht auf die kalte Nase gebunden habe, alle wussten, daß Sie etwas gutes tuen. Für Ihre Hunde-Freunde in Spanien! Solange nur Geld nach Spanien fliegt und keine Leckerchen, können wohl alle Fellfreunde damit gut leben.
Die schöne Zeit bei Rheingassi ist nun erstmal zu Ende und ich sehe meine Fell-Kollegen nur noch, wenn ich Elvis und Loki Mittwochs zur HuTa bringe. Es war eine wunderschöne Zeit und ich werde Euch vermissen; Finn, Paula, Marlow, Baxter, Sam, Sam, Sam, Biene, Sabri, Choki, Chico, Käthe, Günther, Luke, Muffin, Tamino, Ben, Kiry, Lizzy, Anton, Laila, Lajus, Josh, Jonah, Tonga, Louis, Lasso, Kara und Mac. Und natürlich Oli und den Kaffe, aber wir haben ja noch eine Menge zu planen in der nächsten Zeit.
Allen Externen Hunde und Menschen, die am Shooting Teilgenommen haben, gilt natürlich auch mein Dank, soviel Fellkaraktäre durfte ich kennen und lieben lernen.
Jetzt geht die Vorbereitung für die große Ausstellung am 02.12.2017 um 17:00 Uhr los. Bilder bearbeiten, bestellen und organisieren.
Ich freue mich Euch alle dort, bei Kölsch und Reibekuchen, wieder zu sehen.
#CatchItForRescue !
Es war toll und ich hab mich gefreut dabei gewesen zu sein.
Die Fotos von Lee sind super geworden und die Aktion finde ich absolut gelungen. Markus, an so einem Einsatz sollten sich viele ein Beispiel nehmen und dem Tierschutz Gutes tun.
Liebe Grüsse von Astrid und Lee